Die geringsten und die größten Wasserstandsveränderungen 

Wie aus der vorangegangenen Schilderung zu entnehmen war, verstärkt die Sonnentide mal die Mondtide, mal die Tide aus der Fliehkraft und zwischendurch zieht sie ein Teil des Wassers von beiden ab. So dass wir die größten Wasserstandsänderungen bei Voll- oder bei Neumond und die geringsten bei Halbmond haben. Die Zeit um Voll- bzw. Neumond wird auch als Springzeit und die Zeit um Halbmond herum als Nippzeit bezeichnet. Die Zeiten zwischen Spring- und Nippzeit bezeichnet man als Mittzeit. 

Folglich bilden bei Nippzeit Sonne, Mond und Erde ein optisches Dreieck, wobei die Erde im rechten Winkel vom Mond und von der Sonne steht. Bei Springzeit bilden Sonne, Mond und Erde eine Linie. Entweder in "Konjunktion" ( Erde - Mond - Sonne ) oder in "Opposition" ( Mond - Erde - Sonne ). 




Die halbmonatliche Ungleichheit der Gezeit 

Schauen wir uns als nächstes mal eine Ungleichheit der Gezeit an, die im halbmonatlichen Rhythmus in Erscheinung tritt. Sie wird verursacht durch die elliptische Umlaufbahn des Mondes. Diese elliptische Umlaufbahn sorgt für unterschiedliche Entfernungen zwischen Erde und Mond. Im Apogäum 406.000 km zu 356.400 km im Perigäum. Diese Entfernungsdifferenzen haben zur Folge, dass sich die Anziehungs- und Fliehkräfte im Verlauf eines Monats verändern und erzeugen einen halbmonatlichen "Grundrhythmus", der letztlich zu unterschiedlichen Tidenhöhen führt.

Gleiche Mond- oder Sonnentiden können nur auftreten, wenn die Sonne oder der Mond direkt über dem Äquator steht. Im Falle der Sonne ist das der 21.März und der 22.September, also nur zweimal im Jahr und beim Mond geschied dies zweimal im Monat. Aufgrund der astrono- mischen Bedingungen können exakt gleiche Tiden nur in größeren Zeitabständen auftreten. 

Die halbtätige Ungleichheit der Gezeit

 

Neben der halbmonatlichen Ungleichheit gibt es noch eine halbtätige Ungleichheit. Sie resultiert aus der Mondtide und der ihr gegenüberliegenden Tide aus der Fliehkraft. Liegt z.B. die Mondtide nördlich vom Äquator, dann liegt die Tide aus der Fliehkraft südlich von ihr und umgekehrt, eben wie ein Gegengewicht.

 

 

 

Angenommen wir befinden uns auf unserem Modell der Erdkugel, die nur mit Wasser bedeckt ist, an dem STandort a ), dann hat das erste Hochwasser HW a ) aus der Mondtide eine bestimmte Höhe. Nach rund 12 Stunden und Minuten haben wir wieder eine Hochwasser, aber diesmal aus der Tide der Fliehkraft. Wenn wir immer noch auf der gleichen Position stehen, dann hat sich die Erde inzwischen um etwa 186,5° gedreht und wir stehen somit bildlich an dem STandort b ). Das jetzige Hochwasser HW b ) fällt niedriger aus, als das vorhergehende, weil wir uns jetzt mehr am Rande des "Wasserberges" befinden. ( Bild oben) 

 

 

Steht der Mond südlich vom Äquator ( unteres Bild ) und wir immer noch an der gleichen Stelle, dann fällt das Mondhochwasser niedriger aus als das Hochwasser aus der Fliehkraft. 

es geht weiter  Heinz Rose

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